In einem Kindergarten/Ganztagespflegestädte in KaNyamazane bei dem wir Teppiche, die wieder vom Emnotweni Hotel gesponsert wurden, abgegeben haben, ist Jan und mir ein weiterer Einblick in die alltäglichen Probleme die in den Townships vorkommen gewährt worden. Gleichzeitig wurde uns jedoch auch ein Lösungsansatz gezeigt. Um das Problem Geldmangel zu kompensieren werden z.B. mit Perlarbeit verschiedene Muster und Formen hergestellt und verkauft. Ob Schlips, Schal oder Schlüsselanhänger mit südafrikanischer Flagge, die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt. Obwohl ich mich ja doch frage ob dieser Schlips jemals verkauft wird. Der Gewinn kann dann für Essen, Spiel- und Schulmaterialien sowie für bunte Muster und Bilder, die die tristen grauen Wände aufpeppen, ausgegeben werden. Nachdem wir in den hinteren Teil des Kindergartens geführt wurden, wurde uns die allerneuste Einnahmequelle gezeigt. Zuerst kauft die Direktorien Bettbezugfetzen in verschiedensten Mustern und in großen Mengen. Diese werden wiederum von den Ganztagsbetreuten Behinderten nach Mustern sortiert und zu qualitativ hochwertigen Kopfkissen oder neuen Bettbezüge zusammengenäht. Das Material wird von den Einnahmen bezahlt, ein Teil geht an den Kindergarten und den Rest bekommen die Kissenhersteller. Ich war wirklich überrascht wie ich, nachdem ich die riesigen Säcke voll gestopft mit Bettbezugsfetzen gesehen habe, das fertige wie neu gekaufte Kopfkissen in der Hand gehalten habe. Ein weiteres besonderes Ereignis habe ich kurz bevor wir uns wieder auf den Weg gemacht haben erlebt. Als ich, bewappnet mit einer Kamera, begonnen habe die kleinen Kinder, die in blaue und rosafarbene Kartoffelsäcke gesteckt wurden, zu fotografieren wurde ich sehr schnell Mittelpunkt einer Gruppe von wissbegieriger Rabauken. Jedes Foto musste sofort allen gezeigt werden und kleine Hände umhüllten mich fast völlig. So gut wie vollkommen abgegrenzt von der Außenwelt wurde ich auch noch gefragt wie ich den heiße, und zwar auf SiSwati, einer Sprache der ich noch nicht mächtig bin. Doch zum Glück habe ich doch noch Kontakt zu einem Übersetzer herstellen können und konnte mich ein wenig mit meinen neuen Freunden unterhalten. Zu meinem bedauern wurde ich jedoch so schnell wie ich in dieses wundersame Erlebnis getrudelt bin wieder aus ihm herausgezogen, da wir schon wieder weiter mussten. Huch war das aufregend.
Freitag, 10. Juli 2009
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