Freitag, 7. August 2009

August

Der letzte Monat ist nun angebrochen und jeder einzelne Muskel weigert sich zu gehen oder sich wenigsten auf die lange Heimreise vorzubereiten. Jedoch weiß ich und jeder einzelne Muskel meines Körpers, dass es keinen Ausweg gibt. Tja dann wird es wohl bald heißen nehmt Abschied Brüder und Adieu. Was ich in den sechs Monaten hier in Südafrika erlebt habe kann durch nichts in der mir vorstellbaren Welt ersetzt werden. Die Freundschaften die geschlossen wurden werden solange aufrecht gehalten bis ich alt und grau und durch Altersdemenz nicht mehr in der Lage bin mich an diejenigen zu erinnern die es geschafft haben sich einen Platz in meinem Herzen zu ergattern. Wenn es möglich wäre von Tag Eins erneut zu starten, ich würde alles genau so machen wie zuvor. Eventuell zwei oder drei Missgeschicke erst gar nicht zustande kommen lassen, aber im Großen und Ganzen keine meiner Entscheidungen ungeschehen machen. Zurück in Deutschland werde ich dann versuchen mir den tristen Alltag, der mich wohl früher einholen wird als mir lieb ist, mit all den schönen Erinnerungen die ich hier sammeln durfte, erträglich zu gestallten. Auch wenn es mir gut tun wird alte Freunde, Familie und Umgebungen meiner Kindheit und Jugendzeit wieder zu sehen, so wird ein Teil von mir für alle Zeit an dieses wundersame Land gebunden sein.

Gez. Ndod’enkulu (Der große Mann)

Gregor Piesche







Ulf, Kai, Sifiso, Jack, Gregor
Henry






Mehr Bilder folgen...

Mittwoch, 5. August 2009

Good Hope & Freunde

Im Juli haben mich drei meiner ältesten Freunde besucht Kai Kaffka, Jack Voß and Ulf Wahner. Ich habe mein bestes gegeben ihnen alles was ich soweit erlebt habe komprimiert und so gut wie möglich nahe zu bringen und selber erleben zu lassen. Ich war so aufgeregt wie jeder andere, der seine besten Freunde seit langer Zeit nicht mehr gesehen hat. Das permanente Grinsen in meinem Gesicht wurde sogar von den anderen Freiwilligen wahrgenommen. Während unserer Reise haben sie einige meiner südafrikanischen Freunde kennen gelernt und sogar, mit einigen Schwierigkeiten am Anfang, die lokalen Handschüttler und Handschläge erlernt. In ihrer begrenzten Aufenthaltszeit ist es ihnen scheinbar nicht schwer gefallen auch noch ein wenig SiSwati zu lernen. Yebo phela (Ja, natürlich!). In unserem gemeinsamen Urlaub haben wir den Blyde River Canyon, die Sabie Wasserfälle, die MacMac Pools, das Tal des Todes, die Sudwala Höhlen und den Krüger Park besichtigt. Doch dieser eine Moment der uns alle im Nu berührt hat, fand im Good Hope Center in Mataffin statt. Zusammen mit Sifiso, einer meiner südafrikanischen Freunde der als Freiwilliger in diesem Center tätig ist, haben wir 20 Miniflitzer an die Kinder im Alter von zwei bis fünf gespendet. Die Hälfte der Kinder spielte zuerst mit den Spielzeugautos. Die einen fuhren, die anderen schoben und einige stießen zusammen. Die andere Hälfte bekam Filsstifte in verschiedenen Farben und Papier. Die grandiosen Malereien wurden uns als Dank geschenkt. Nach einer Weile begannen die Kinder die Spielautos zu uns zu rollen und wir rollten sie zurück, bis wir fünf Kinder vor uns hatten die ohne Ordnung oder gar zeitlicher Abstimmung ein Auto nach dem anderen auf zu rollen ließen. Dies muss wohl der schlimmste Albtraum eines jeden Verkehranalytikers sein. Das Nächste was uns passierte waren kleine glückliche lächelnde Kinder die überall um uns rum waren. Über, unter, vor, hinter, auf der linken und auf der rechten Seite. Wenn du einmal angefangen hast eines der Kinder in die Luft zu heben, war das nächste sofort bereit die Gelegenheit beim Schopfe zu packen und die Luft der großen Leute einzuatmen. Je nach dem wie lang die Schlange war hat man das gleiche Kind sogar zwei bis dreimal hochgehoben. Mann oh mann, waren einige von denen schwer. Weitere Favoriten waren der Wettlauf mit jeweils einem Kind an jedem Bein, das Kapern von entweder Kai oder Ulf oder sogar von beiden (durchgeführt von jeweils sechs Kindern) plus eins der Kinder stahl die Brille von Ulf und der letzte jedoch nicht geringste, wie Jack zwei Kinder, jeweils eins auf jedem Arm und wenn ich mich recht entsinne dann sogar mit einem oder gar zwei auf dem Rücken, balancierte. Was für ein Tag. Ich wette wir werden uns noch viele Jahre an diesen Tag erinnern.