Dienstag, 17. Februar 2009

Erste Eindrücke

Nach einer von langen Wartezeiten geprägten Reise und gestärkt durch ein deftiges "English Breakfast" sind wir, Jan und ich, nun endlich in Südafrika angekommen. Von diesem Zeitpunkt an wurden sämtliche Eindrücke hemmungslos von uns aufgesogen. Hier die Top 10.

Nummer EINS, wenn dir ein sehr adretter, junger, in organge gekleideter Mann am Terminalausgang auf aller freundlichste Weise entgegenkommt und dir seine Hilfe anbietet, tut er dies nicht auf einer rein altruistischen Basis, sondern erwartet stets eine Gegenleistung. Im Fall Jan Ekkert 20€ für die Begleitung zur Gepäckaufbewahrung. Ein Freundschaftpreis versteht sich, aber eher ein Extremfall.

Nummer ZWEI, schaut man sich die Landschaft genauer an, könnte man fast meinen sich in einer europäischen Region zu befinden. Was hauptsächlich auf die Regenzeit zurückzuführen ist, die sämtliche Gräser, Blumen, Blätter und Knospen sprießen, gedeihen, wachsen und erblühen lässt.

Nummer DREI, das Wetter ist sehr warm hier (Ein Swimmingpool ist keine 100m entfernt :). Die Sonne scheint jeden Tag, mit einer Durchschnittstemperatur von 25°C, +/- 5°C. Ab und zu haben wir hier auch schnell aufziehende Gewitter. Meist ab 17 Uhr oder morgens um 2 Uhr. Aufgrund von Blitzeinschlägen müssen wir daher auch alle elektrischen Geräte vorsorglich vom Stromnetz nehmen. Angenehm warme Nächte sind mit inbegriffen und ab und zu können sich auch Nebelbänke bilden.

Nummer VIER, selbst im Winter herrschen hier sommerliche Temperaturen. Im Durchschnitt 21°C, solange die Sonne scheint. Nachts wird es dann jedoch sehr kalt. Das Grün der Blätter verblasst und alles nimmt eher einen rötlich-braunen Ton an.

Nummer FÜNF, die verschiedenen Einflüsse der Niederlande, England und der USA, sind in vieler Hinsicht zu spüren. Ob in Sprache, Schrift, Infrastruktur, landschaftlicher oder kultureller Charakteristika.

Nummer SECHS, das Straßenverkehrsnetz ist sehr an das U.S. amerikanische angelehnt, obwohl es auch seine eigenen kleinen Unterschiede hat. Abgesehen vom Linksverkehr und der Geschwindigkeitsangabe in Km/h, gibt es hier keine links vor rechts Regel, sondern, wie in den USA, Stoppschilder für alle interagierenden Spuren der Kreuzung oder der Einmündung.

Nummer SIEBEN, ein Grundstückumschließender Stacheldrahtzaun, ein großes Eingangstor, Bewegungsmelder am Zaun, außerhalb und innerhalb der Häuser dienen zu Sicherheit. Wenn man den Alarm setzt ertönt ein "tööööt" oder wenn man ihn ausmacht "töööööt töööööt" ähnlich des Geräusch bei einem Autosicherheitsystems, jedoch bemerkbar lauter.

Nummer ACHT, wenn ihr jemals Thomas aus Cape Town begegnet, seit darauf gefasst gleich von der ersten Sekunde an auf den Arm genommen zu werden. Mehr dazu später.

Nummer NEUN, alles was nicht importiert werden muss ist im Normalfall billiger als in Deutschland. Gestern waren wir Essen und ich habe für zwei große LM Chicken mit Honey Mustard Sauce, Kartoffeln, verschiedenes Gemüse und einer Coke 100 Rand (R13 ≈ 1€) bezahlt. Was eigentlich auch schon teurer als Normal ist.

Nummer ZEHN, Pünktlichkeit wie in Deutschland hat hier eine differenziertere Ansichtweise. Da einige Menschen über kein privates Auto verfügen und selbst das Taxi für viele Hin- und Rückfahrten zu teuer ist, müssen die weiten Distanzen oft zu Fuß zurückgelegt werden. Daher sagt man meist, wenn jemand nicht pünktlich am vereinbarten Treffpunkt ist:"Afrikanische Zeit eben."

Mittwoch, 4. Februar 2009

Puuuh!

Nun endlich scheint mir nichts mehr im Weg zu stehen. Mein Reisepass mit dem kleinen Visumsvermerkt ist heute angekommen, alle wichtigen Seminare sind gelaufen und meine Führerscheinprüfung habe ich letzte Woche bestanden. Nur die kleine Plastikkarte werde ich erst voraussichtlich in einer Woche in der Hand halten, ja es gab da so eine kleine formelle Sache ... der berühmtberüchtigte Eintrag 01. Wäre ich bei der Prüfung ohne Brille aufgetaucht hätte alles so schön einfach sein können. Hmm, ich hätte mir aber auch meinen Sehtest mal genauer betrachten sollen.

Und damit ihr mal seht was man so auf einem Experiment e.V. Seminar alles macht, gibt es hier noch einen kleinen Rap von der Gewinnergruppe der Schnitzeljagt, welches der liebe Jan digital gebannt und bei youtube hochgeladen hat.